Holzdübelarten und ihre Vor- und Nachteile

Holzdübelarten und ihre Vor- und Nachteile

Jeder, der mit Holz arbeitet, steht eher früher als später der Aufgabe, eine Holzverbindung zu erstellen. Wie gut diese ausgeführt sind, macht oft den Unterschied, zwischen einem soliden Möbelstück und einem wackeligen Schränkchen.

Welche Holzdübel-Arten gibt es?

  1. Klassische Runddübel
  2. Flachdübel
  3. Dominodübel

Unter diesen drei Dübelarten lassen sich tatsächlich die meisten Holzdübel zusammenfassen. Runddübel können geriffelt oder glatt sein und alle gibt es natürlich in verschiedenen Größen. 

Es gibt viele Methoden, gute Holzverbindungen herzustellen. Mir soll es heute aber mal nicht um Scharniere oder wieder lösbare Möbelverbinder gehen, sondern um tatsächlich dauerhafte Verbindungen. Jeder Hobbyschreiner wird da natürlich sofort an Schwalbenschwänze, Nut und Zapfen oder Überblattungen denken. Ohne Frage sind das natürlich die handwerklich und vor allem optisch schönsten Methoden, um Holzverbindungen herzustellen. Allerdings kosten diese auch sehr viel Zeit, wenn man nicht eine gute Vorrichtung oder Frässchablone dafür hat. Wem dieser Aufwand zu viel ist, der greift zu Holzdübeln.

Die gängigsten Holzdübel-Arten mit ihren Vor- und Nachteilen schauen wir uns heute mal an. 

1. Klassische runde Holzdübel

Der klassische runde Holzdübel ist wohl die verbreitetste Art. Mit meist 6-8 mm im Durchmessern ist der wohl größte Vorteil, dass die dafür notwendigen Löcher mit einem ganz normalen Holzbohrer gesetzt werden können. Wegen dieser Einfachheit fangen die meisten Hobbyschreiner auch damit an. Wer sich eine kleine Holzwerkstatt zuhause einrichtet, hat ohnehin schon erhebliche Kosten. Da kommt eine Verdingungsart, die keine weiteren Kosten verursacht, genau richtig.

Relativ schnell kommt der Runddübel aber dann an seine Grenzen. Der erste Nachteil liegt in der mangelnden Stabilität. Runde Holzdübel eignen sich sehr gut als Unterstützung für eine Verleimung oder Verschraubung. Sobald auf die verbundene Stelle dann aber Belastung kommt, reicht der Dübel oft nicht aus. Wer hatte nicht schon eine Schublade, bei der die Front abgefallen ist, weil die Dübel nicht mehr gehalten haben.

Zweiter Nachteil ist, dass ein Runddübel nun mal rund ist. Daraus ergibt sich natürlich, dass eine Verbindung mit nur einem einzigen Runddübel nicht vor Verdrehen geschützt ist. Das mag kein Problem sein, wenn man die Seite eines Schrankes montiert und 50 cm Platz hat, um zwei oder mehr Dübel zu setzen, wenn es aber beispielsweise um ein Stuhlbein geht, muss oft alleine schon aus Platzgründen ein einziger Dübel ausreichen. 

Der Dritte Nachteil ist die Präzision, die nötig ist, um mehrere Dübel für eine Verbindung zu setzen. Ein Dübel mit einem Durchmesser von 8 mm muss in ein Loch mit einem Durchmesser von 8 mm. Schon bei nur einem Dübel muss natürlich gewährleistet sein, dass die gegenüberliegenden Löcher genau passen. Wenn dann ab mehrere Dübel für eine Verbindung gesetzt werden sollen, führt eine Abweichung von nur einem Millimeter schnell dazu, dass sich die Teile gar nicht mehr zusammenstecken lassen. Das freihändige Bohren in die Stirnseite eines Holzbrettes macht ein präzises Bohren oft zur Glückssache.

 

Viele Hersteller haben sich dafür tolle Lösungen einfallen lassen. So macht einem beispielsweise der Meisterdübler von Wolfcraft das Leben sehr viel leichter, wenn es um klassische runde Holzdübel geht. 

 

2. Flachdübel

Die Erfindung der Flachdübel liegt bereits in den 1950er Jahren. Trotzdem hat es sehr lange gedauert, bis die Flachdübel den Runddübeln wirklich Konkurrenz machen konnten. Das lag vor allem an den teuren Flachdübelfräsen, die zum Setzen der Falchdübel nötig waren. Auch heute kommt man um eine Flachdübelfräse nicht herum, wenn man mit dieser Verbindungsart arbeiten möchte. Allerdings sind die Geräte mittlerweile sehr viel erschwinglicher geworden, was es auch für den Hobbyhandwerker und -schreiner möglich macht, so eine Maschine zu kaufen. 

Die zwei größten Vorteile der Verbindung mit Flachdübeln sind einmal die wirklich hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Flachdübelfräsen wie die Makita PJ7000J sind heute so gut konstruiert, dass in nur wenigen Sekunden sehr gute Ergebnisse machbar sind. Möglich wird das durch den zweiten großen Vorteil, die nicht notwendige Präzision. Der Schlitz, der von der Maschine gefräst wird, ist etwas breiter als der eigentliche Flachdübel. Liegt man mal ein paar Millimeter daneben, ist das auch nicht schlimm, da sich der Flachdübel immer etwas nach links und rechts verschieben lässt. 

 

Ein wirklich großer Vorteil gegenüber klassischer Runddübel ist, dass es mit Clamex auch lösbare Verbinder für Flachdübel gibt. Für Möbelprojekte, die auf- und abgebaut werden sollen, ist das eine perfekte, wenn auch nicht ganz billige Lösung. 

Leider hat auch ein Flachdübel seine Grenzen und damit verbunden ein paar Nachteile. Ist eine Verbindung mit klassischen Runddübeln noch in Längs- und Querrichtung stabil, gibt der Flachdübel nur in eine Richtung wirklich viel Stabilität. Auch Zugkräfte kann der Flachdübel nur bedingt unterstützen. Außerdem trägt er durch die geringe Dicke von meist 4 mm nur sehr wenig zur allgemeinen Stabilität bei.

3. Dominodübel

Ein Dominodübel ist im Grund die Weiterentwicklung des normalen klassischen Runddübels. Wie der Runddübel besteht der Dominodübel in der Regel aus Buchenholz. Für den Außenbereich sind auch Varianten aus Sipo erhältlich, die witterungsbeständig sind. Anders als der Runddübel ist der Dominodübel jedoch wesentlich breiter. Er entspricht in etwa der dreifachen Breite, wie sein runder Kollege. Daraus ergibt sich, neben der anderen Vorteile des Runddübels, noch der, dass selbst bei nur einem Dübel schon eine Sicherheit gegen Verdrehen gewährleistet ist. Zudem bietet natürlich das mehr als dreifache Materialvolumen wesentlich mehr Widerstand gegen Kräfte in alle Richtungen. 

Auch für den Dominodübel gibt es tolle Verbinder, um lösbare Verbindungen zu realisieren. Eine Auswahl von Verbindern findet man hier auf Amazon. 

Neben wirklich vieler Vorteile gibt es natürlich auch einen Nachteil, der Dominodübel. Durch die ovale Form der Verbinder ist für ein zügiges Arbeiten mit sehr vielen Verbindungen die Festool Dominofräse nötig. Mit diesem Profigerät erhält man dann, eben Festool-Typisch, jede Menge Präzision. Ohne Frage ist diese Maschine für Schreiner und wirklich ambitionierte Hobbyhandwerker die erste Wahl. Allerdings ist der Preis nicht ganz ohne. Schon das kleinste Gerät, die Festool Dübelfräse DF 500, beginnt im vierstelligen Bereich. 

 

Die Alternative zur Domino-Fräse

Für wen Schreinern, Möbelbau und Basteln in der Holzwerkstatt nur ein Hobby ist, der scheut vielleicht die Ausgabe einer solchen Summe und sucht nach einer Alternative zur Dominofräse, oder einer Frässchablone für Dominodübel. Genau so eine Frässchablone bekommst du bei uns im Shop4Holz.

Du brauchst zur Benutzung nur eine Oberfräse und einen Kopierring, der bei den meisten Oberfräsen ohnehin zum Lieferumfang gehört. Aktuell haben wir Frässchablonen für 16 mm und 17 mm Kopierringe im Angebot. In die Fräse wird dann einfach ein Nutfräser in der gewünschten Dübelstärke eingespannt und schon kann es losgehen. 

Jeder Frässchablone liegen Anschlagpins bei. Diese werden in die auf der Schablone markierten Löcher gesteckt, die zu deiner Brettstärke passen. An der Brettkante angeschlagen ist damit gewährleistet, dass die Fräsung auch wirklich in der Mitte liegt und zu 100 % passt. 

Mit den kleinen Schrauben, die jedem Set beiliegen, fixierst du die Frässchablone dann einfach auf dem Werkstück und kannst auch schon loslegen. Die Löcher der Schrauben wird später niemand mehr sehen, weil an dieser Stelle das Werkstück verklebt ist. 

Fazit

Von allen Verbindungsarten sind Dominodübel sicher die stabilste. Eine Verbindung, die damit unterstützt wurde, kann für die Ewigkeit halten. Der Preis schreckt jedoch viele Hobbyanwender ab. Die Frässchablone für Dominodübel aus unserem Shop bietet eine tolle und kostengünstige Alternative, zum Fräsen der Löcher für Dominodübel. 

 

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